Targobank Geschäftskonto
Die Targobank bietet drei Geschäftskontomodelle für jeweils unterschiedliche Unternehmensformen an. Zudem punktet sie mit einem großen Filialnetz und der Zugehörigkeit zur CashPool-Gruppe. Wie gut kann sie damit gegen moderne Geschäftskonto-Angebote von Fintechs wie Finom oder Qonto bestehen?
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit 2020 können bei der Targobank nicht mehr nur Freiberufler und Einzelunternehmern, sondern auch Personen- und Kapitalgesellschaften ein Geschäftskonto eröffnen.
- Alle Geschäftskontomodelle sind kostenpflichtig, dafür ist das Geldabheben an Targobank-Automaten und bei CashPool-Partnerbanken kostenlos.
- Dank eigener Filialen und Geldautomaten eignet sich die Targobank besonders für Geschäftstreibende, die oft Bargeld einzahlen müssen.
- Anders als bei Fintechs wie Finom oder Qonto ist die Geschäftskonto-Eröffnung bei der Targobank nur mit Schufa-Überprüfung möglich.
Die Targobank gehört seit 2008 zur Crédit Mutuel Alliance Fédérale, einer genossenschaftlich aufgestellten französischen Bankengruppe mit starker regionaler und lokaler Verankerung. Seine Wurzeln hat das in Düsseldorf ansässige Institut in der 1926 gegründeten Kunden-Kredit-Bank (KKB), die von 1991 bis 2010 Citibank hieß und seit 2010 als Targobank firmiert. Das Bankhaus ist historisch im Privatkundengeschäft verankert, betreibt aber seit einigen Jahren die Umwandlung zu einer Universalbank.
In diesem Zuge startete 2018 deutschlandweit ein Produkt- und Serviceangebot für Geschäftskunden, das zunächst auf Freiberufler und Selbstständige ausgerichtet war. Inzwischen wurde es auf Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen ausgeweitet. Die Targobank gehört der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken an. Somit sind Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde geschützt.
Geschäftskontomodelle der Targobank
Mit ihren Businesskonten spricht die Targobank folgende Geschäftskunden an:
- Einzelunternehmer
- Freiberufler
- eingetragene Kaufmänner/-frauen (e.K.)
- Personengesellschaften: OHG, KG, GbR und PartG
- Kapitalgesellschaften: GmbH und UG
Für die verschiedenen Unternehmensformen und -größen stehen drei Geschäftskontomodelle mit unterschiedlichen Preisen und Leistungsumfängen zur Wahl.
Targobank-Geschäftskonten im Überblick
Info | Business-Konto Plus | Business-Konto Komfort | Business-Konto Premium |
---|---|---|---|
Preis pro Monat | 9,90 € | 14,90 € | 26,90 € |
Buchungsposten | je 0,20 € | 30 Freiposten, danach je 0,15 € | 75 Freiposten, danach je 0,10 € |
Kostenfreie Kontoüberziehung | bis 50 € | bis 100 € | bis 200 € |
Girocard | 1 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr | 1 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr | 2 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr |
VISA Debit-Karte | 1 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr | 1 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr | 2 inklusive, jede weitere 10 € / Jahr |
Bargeldauszahlung | kostenlos an Targobank-Automaten, bei CashPool-Partnerbanken und bei teilnehmenden Einzelhändlern | kostenlos an Targobank-Automaten, bei CashPool-Partnerbanken und bei teilnehmenden Einzelhändlern | kostenlos an Targobank-Automaten, bei CashPool-Partnerbanken und bei teilnehmenden Einzelhändlern |
Bargeldeinzahlung | 5 x kostenlos pro Monat, jede weitere 2,50 € | 5 x kostenlos pro Monat, jede weitere 2,50 € | 5 x kostenlos pro Monat, jede weitere 2,50 € |
Schwierige Kontowahl
Beim Vergleich der drei Kontomodelle fällt auf, dass sie sich, abgesehen vom Preis, in erster Linie in der Anzahl der gebührenpflichtigen Buchungen pro Monat unterscheiden. Da hier schnell beachtliche Kosten zusammenkommen, sind die Buchungsposten das ausschlaggebende Kriterium bei der Wahl des richtigen Kontos. Das erfordert vom Unternehmer einige Rechnerei.
Ein Beispiel:
Möglichkeit zur Kostensenkung
Geschäftskunden können die Monatsgebühren bei jedem Kontomodell um 5 Euro reduzieren, wenn sie zusätzlich ein Privatkunden-Girokonto mit monatlichem Gehaltseingang bei der Targobank eröffnen. Ob sich das lohnt, sei dahingestellt. Immerhin ist ein privates Komfort-Konto erst bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 2.000 Euro kostenfrei. Andernfalls fallen 9,95 Euro Kontoführungsgebühr an. Das macht die 5 Euro Ersparnis auf dem Geschäftskonto zunichte.
Noch teurer wird es beim privaten Premium-Konto. Dieses ist per se schon nicht gebührenfrei, sondern kostet 2,95 Euro, aber nur, wenn jeden Monat mindestens 3.000 Euro eingezahlt werden. Gelingt das einem Freiberufler oder einer kleinen Firma nicht, schnellt die Kontoführungsgebühr auf 12,95 Euro hinauf. Kosten, die zusätzlich zur Geschäftskontogebühr von 9,90 Euro, 14,90 Euro oder 26,90 Euro anfallen.
Eine Alternative zum privaten Komfort- und Premium-Konto wäre das private Online-Konto. Es ist ab 600 Euro Geldeingang im Monat kostenfrei und würde andernfalls nur mit moderaten 3,95 Euro zu Buche schlagen.
Sechs Monate kostenfrei für junge Unternehmen und Gründer
Aktuell bekommen junge Unternehmen und Gründer die Geschäftskontogebühren für die ersten sechs Monate zurück. Einzelunternehmer müssen ihr Konto hierfür online eröffnen, Personen- und Kapitalgesellschaften telefonisch. Zudem muss das Unternehmen jünger als drei Jahre sein, es darf noch kein Targobank-Geschäftskonto existieren und das neue Business-Konto muss sechs Monate nach Eröffnung weiter aktiv genutzt werden. Die Gutschrift des Entgelts erfolgt im siebten Monat nach Kontoeröffnung auf das gewählte Geschäftskonto. Die Aktion läuft noch bis zum 31. Juli 2024.
Targobank im Vergleich mit anderen Anbietern
Als klassische Filialbank muss sich auch die Targobank zunehmend gegen junge Wettbewerber aus der Fintech-Branche behaupten. Diese nehmen mit innovativen Geschäftsmodellen und digitalen Tools nach den Privatkunden nun auch die Unternehmenskunden in den Fokus. Bekannte Fintechs sind Finom aus den Niederlanden und Qonto aus Frankreich. Gemeinsam mit Bankpartnern bieten sie in Deutschland via Desktop und Smartphone zahlreiche Online-Geschäftskontomodelle an, die neben Banking-Funktionen auch über integrierte Buchhaltungs- und Finanzmanagement-Tools verfügen.
Geschäftskonto-Angebote im Vergleich
Info | Targobank | Finom | Qonto |
---|---|---|---|
Geschäftskontomodelle | 3 | 4 | 9 |
Kostenloses Geschäftskonto | – | 1 | – |
Monatsgebühren je nach Kontomodell | 9,90 € – 26,90 € | 0,00 € – 140,42 € | 13,09 € – 355,81 € |
Kostenfreie Buchungen pro Monat je nach Kontomodell | 30 – 75 | 50 – 200 | 30 – 1.000 |
SEPA-Echtzeitüberweisungen | 0,60 € | 1 €: bis 500 € 3 €: bis 2.000 € 5 €: über 2.000 € | 30 – 1.000 kostenlos, danach je 0,25 – 0,40 € (je nach Kontomodell) |
SWIFT-Überweisungen | 0,15 %, mind. 12,50 €, max. 999 € für ein- und ausgehende (SHARE) | 0 € für eingehende keine ausgehenden möglich | 5 € für eingehende 0,50 – 1,00 % + 5 € für ausgehende (je nach Kontomodell) |
Buchhaltungssoftware | 8,99 € – 53 € mtl. je nach Kontomodell | inklusive | inklusive (außer Basic-Konto) |
Bargeld einzahlen | 5 x kostenlos pro Monat, danach je 2,50 € | nicht möglich | nicht möglich |
Bargeld abheben | kostenlos an allen Targobank-Automaten, bei CashPool-Partnerbanken und bei 12.000 Partnern mit Bargeld-Service, z. B. Supermärkte | 0 % – 7 % (je nach Abhebebetrag) | 0 € – 2 € pro Abhebung (je nach Karte) |
Webseite | targobank.de | finom.de | qonto.com/de |
Targobank mit wenigen Kontomodellen
Während die Targobank nur drei Geschäftskontomodelle anbietet, sind es bei Finom vier und bei Qonto sogar neun. Mit dieser Vielfalt decken die Fintechs die Bedarfe von Selbstständigen, Gründern und Unternehmen weitaus genauer ab als die Targobank. Letztere hat zudem nur gebührenpflichtige Konten im Angebot, während Finom auch eine kostenfreie Variante für Freiberufler und Selbstständige anbietet.
Nur mit Schufa-Prüfung zum Targobank-Konto
Des Weiteren ist die Eröffnung eines Targobank-Geschäftskontos nur mit Schufa-Prüfung beziehungsweise mit einwandfreier Bonität möglich. Bei Finom und Qonto können Selbstständige, Freiberufler, Gründer und Unternehmer ohne Schufa-Abfrage ein Geschäftskonto eröffnen. Da die Konten auf Guthabenbasis geführt werden, müssen keine Auskünfte über die Kreditwürdigkeit des Konto-Antragstellers eingeholt werden. Das wäre erst dann der Fall, wenn ein Kredit beantragt wird.
Targobank versus Fintech
Im Gegensatz zu Fintechs, die nur Zahlungsdienstleister sind, verfügt die Targobank über ein eigenes Filialnetz. An 340 Standorten in mehr als 250 deutschen Städten können sich Geschäftskunden persönlich beraten lassen. Onlinebanken haben keine Filialen, sie bieten nur Telefon-, Mail-, Chat- und Videosupport.
Wer also öfters eine persönliche Beratung zu seinen geschäftlichen Projekten braucht oder auch größere Kreditlinien benötigt, ist bei der Targobank richtig. Das gilt auch für Unternehmer, die viel mit Bargeld zu tun haben, zum Beispiel Gastwirte, Einzelhändler und Handwerker. Denn sie haben bei der Targobank die Möglichkeit, mehrmals pro Monat kostenfrei Bargeld auf ihr Geschäftskonto einzuzahlen.
Bargeld einzahlen geht bei Finom und Qonto nicht, da sie keine Banken sind. Die Geschäftskonten der Fintechs sind daher prädestiniert für Unternehmer, die ihre Zahlungen überwiegend per Überweisung, Karte, PayPal und dergleichen tätigen und erhalten. Ebenso eignen sie sich für Geschäftstreibende, die verschiedene Zahlungsanbieter integrieren müssen, die ihre Zahlungsein- und -ausgänge gern am Smartphone oder online überwachen und die nur selten persönliche Beratung benötigen.
Vorteile und Nachteile der Targobank Geschäftskonten
Vorteile der Targobank Geschäftskonten
Nachteile der Targobank Geschäftskonten
-
Kontoführungsgebühr
Keines der drei Geschäftskonten ist kostenfrei.
-
Schufa-Abfrage
Geschäftskonto-Eröffnung ist nur nach Bonitätsprüfung möglich.
-
Kreditkarte nicht inklusive
Business-Kreditkarten kosten zwischen 19,50 Euro und 97 Euro pro Jahr.
-
Wenige kostenfreie Buchungen
Es gibt nur 30 oder 75 kostenfreie Buchungen pro Monat, jede weitere Buchung kostet Gebühren.
Finanzfuchs: Wir stellen uns vor
Bei Finanzfuchs dreht sich alles um schlaues Finanzmanagement. Als Vergleichsportal für Verbraucher:innen bieten wir detaillierte Analysen und fundierte Empfehlungen, damit jeder seine Finanzen optimal steuern kann. Unsere Experten:innen wissen, wie kostbar Zeit ist – deshalb nehmen wir die Recherche ernst und durchforsten den Markt nach den besten Optionen und Möglichkeiten.
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Häufig gestellte Fragen zur Targobank Geschäftskonto
Die Targobank Geschäftskonten sind sicher. Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde werden durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken abgedeckt. Darüber hinaus ist die Targobank Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken, welcher die Kundeneinlagen zusätzlich absichert. Hinzu kommen Sicherheitsverfahren wie 3D-Secure und 2-Faktor-Authentifizierung.
Personen- und Kapitalgesellschaften müssen inhabergeführt sein, dürfen nicht mehr als vier Gesellschafter haben und werden nur in Form einer GmbH, UG, OHG, KG, GbR und PartG akzeptiert. Selbstständige können als Einzelunternehmer, Freiberufler und eingetragene Kaufmänner/-frauen ein Konto nutzen. Weitere Voraussetzungen sind ein Geschäftssitz in Deutschland sowie eine gute Bonität, die durch eine Schufa-Abfrage überprüft wird.
Nein. Von den drei verfügbaren Geschäftskontomodellen der Targobank ist keines kostenfrei. Die Konten kosten 9,90 Euro, 14,90 Euro und 26,90 Euro pro Monat. Dafür können die Kontoinhaber unter anderem kostenlos Geld einzahlen und abheben. Zum Vergleich: Einzahlungen sind bei Geschäftskonten von Fintechs wie Finom und Qonto nicht möglich, Auszahlungen kosten Gebühren.
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