Finom oder Qonto – Geschäftskonten im detaillierten Vergleich
Finom und Qonto bieten moderne Online-Geschäftskonten an, die über praktische Tools für Buchhaltung, Rechnungsverfolgung und Kostenmanagement verfügen. Doch damit enden schon die Gemeinsamkeiten. Bei den Leistungsumfängen und Gebühren gibt es deutliche Unterschiede. Unser Vergleich hilft bei der Suche nach dem idealen Businesskonto.
Das Wichtigste in Kürze:
- Finom bietet vier Geschäftskonto-Modelle an, von denen eines kostenfrei ist. Bei Qonto stehen neun Kontomodelle zur Wahl, die alle gebührenpflichtig sind.
- Finom ist ein niederländisches Fintech, Qonto ein französisches. Das ist für deutsche Kunden ohne Belang, denn sie bekommen bei beiden Anbietern deutsche IBANs.
- Beide Zahlungsdienstleister eröffnen Geschäftskonten ohne Schufa-Abfrage.
Geschäftskonten sollen heutzutage schnell eingerichtet und einfach bedienbar sein, wie eine Handy-App. Während sich klassische Banken damit noch schwertun, bieten Fintechs wie Finom und Qonto schon seit einigen Jahren mobile Konten an, die sich von jedem Ort aus verwalten lassen und neben dem Banking an sich auch Buchhaltung und Finanzmanagement ermöglichen.,
Finom wurde 2019 in den Niederlanden gegründet und stellt seine Geschäftskonten in Deutschland über die deutsche Solarisbank zur Verfügung. Qonto ging zwei Jahre zuvor in Frankreich an den Start und ist in Deutschland über eine Berliner Niederlassung des französischen Zahlungsinstituts OLINDA SAS tätig. Sowohl Finom als auch Qonto wurden von den Zentralbanken ihrer Herkunftsländer lizenziert. In Deutschland unterstehen beide Fintechs der Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Damit sind die Gelder der Kunden bei beiden Kontoanbietern bis zu einer Höhe von 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.
Kontogebühren im Vergleich
Die Zielgruppen von Finom und Qonto sind die gleichen. Beide haben Geschäftskontomodelle für Freiberufler, Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen konzipiert. Finom beschränkt sich dabei auf vier Kontomodelle, während Qonto mehr als doppelt so viele anbietet, nämlich neun. Der Grund: Qonto will mit seinem breit gefächerten Angebot die Bedürfnisse von Unternehmen in jeder Wachstumsphase so genau wie möglich abdecken.
So wie bei Finom kann auch bei Qonto zwischen monatlicher und jährlicher Zahlweise gewählt werden. Wer sich für Letzteres entscheidet, bekommt sein Geschäftskonto bis zu 20 Prozent günstiger. Bei beiden Anbietern können die Geschäftskonten einen Monat lang kostenlos getestet werden.
Hinweis: Ein dauerhaft kostenloses Geschäftskonto bietet nur Finom mit dem Modell Solo an. Es hat einen eingeschränkten Funktionsumfang und ist Freiberuflern und Solo-Selbstständigen vorbehalten.
Preise der Finom Geschäftskonten | Monatliche Zahlung* | Jährliche Zahlung* | geeignet für |
---|---|---|---|
Finom Solo | 0 € | 0 € | Freiberufler und Solo-Selbstständige |
Finom Start | 9 € | 84 € (7 € mtl.) | Selbstständige und Startups |
Finom Premium | 28 € | 288 € (24 € mtl.) | kleine Unternehmen |
Finom Custom | – | ab 1.188 (99 € mtl.) | größere Unternehmen |
Preise der Qonto Geschäftskonten | Monatliche Zahlung* | Jährliche Zahlung* | geeignet für |
---|---|---|---|
Qonto Basic Qonto Smart Qonto Premium | 11 € 23 € 45 € | 108 € (9 € mtl.) 228 € (19 € mtl.) 468 € (39 € mtl.) | Selbstständige und Kleinstunternehmen |
Qonto Essential Qonto Business Qonto Enterprise | 34 € 119 € 299 € | 348 € (29 € mtl.) 1.188 € (99 € mtl.) 2.988 € (249 € mtl.) | kleine und mittlere Unternehmen |
Qonto Basic Qonto Smart Qonto Essential | 11 € 23 € 34 € | 108 € (9 € mtl.) 228 € (19 € mtl.) 468 € (39 € mtl.) | Unternehmen in Gründung |
Die Qonto Geschäftskonten Basic, Smart und Essential gibt es sowohl für Unternehmer in der Gründungsphase als auch für Selbstständige und kleine Unternehmen. Diese Dopplung verwirrt auf den ersten Blick, hat aber ihren Sinn: Die Konten für Gründer lassen sich schon in der Gründungsphase nutzen. Angehende Unternehmer können hier das Stammkapital für ihre UG oder GmbH einzahlen. Qonto stellt den Einzahlungsbeleg für den Notar in der Regel binnen 24 Stunden aus. Ist die Eintragung ins Handelsregister hochgeladen, geht das gewählte Gründerkonto in das entsprechende normale Basic-, Smart- oder Essential-Geschäftskonto über.
Überblick über die Leistungsumfänge
Um eine Vergleichbarkeit der Leistungen herzustellen, werden im Folgenden die Finom- und Qonto-Konten für Freiberufler und Selbständige jeweils denen für kleinere Unternehmen gegenübergestellt. Konkret sind das die Kontomodelle Finom Start und Qonto Basic versus Finom Premium und Qonto Essential.
Info | Finom Start | Qonto Basic | Finom Premium | Qonto Essential |
---|---|---|---|---|
Zielgruppe | Freiberufler, Selbstständige, Kleinstunternehmen | Freiberufler, Selbstständige, Kleinstunternehmen | kleine und mittlere Unternehmen | kleine und mittlere Unternehmen |
Preis mtl. netto | 9 € | 11 € | 28 € | 34 € |
Unterkosten / Spaces | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ |
Kostenfreie Buchungsposten pro Monat | 100 | 30 | 200 | 100 |
Jeder weitere Buchungsposten | 0,20 € | 0,40 € | 0,20 € | 0,25 € |
SEPA-Echtzeitüberweisungen | 1 € von 0 bis 500 € 3 € von 500 bis 2.000 € 5 € über 2.000 € | 30 kostenlos, danach 0,40 € | 1 € von 0 bis 500 € 3 € von 500 bis 2.000 € 5 € über 2.000 € | 100 kostenlos, danach 0,25 € |
SWIFT-Überweisungen | 0 €. Nur eingehende möglich, keine ausgehenden | 5 € für eingehende 1 % + 5 € für ausgehende | 0 €. Nur eingehende möglich, keine ausgehenden | 5 € für eingehende 1 % + 5 € Gebühr für ausgehende |
Buchhaltungsintegration | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ |
Physische Karten | Bis zu 3 kostenlose Visa-Debitkarten pro Nutzer | 1 kostenlose One Card Mastercard Jede weitere für 5 Euro / Monat zubuchbar | Bis zu 3 kostenlose Visa-Debitkarten pro Teammitglied | 2 kostenlose One Card Mastercards Jede weitere für 5 Euro / Monat zubuchbar |
Virtuelle Karten | ✅ beliebig viele inkl. | ✅ 2 € pro Karte u. Monat | ✅ beliebig viele inkl. | ✅ beliebig viele inkl. |
Cashback | 2 % | ❌ | 3 % | ❌ |
Webseite | finom.de | qonto.com/de | finom.de | qonto.com/de |
Der Direktvergleich zeigt, dass beide Finom Konten für kleinere Monatspreise mehr kostenfreie Buchungen, mehr physische Karten, mehr Cashback sowie niedrigere Gebühren für nicht inkludierte Buchungen bieten. Die Qonto Konten sind teurer, haben weniger kostenfreie Buchungen, weniger Karten, kein Cashback und höhere Gebühren für nicht inkludierte Buchungen. Obendrein muss im Qonto Basis-Konto auf Unterkonten und Buchhaltungsintegration verzichtet werden.
Ist Finom damit der klare Sieger? Nein. Denn Qonto punktet mit anderen Leistungen. Wer zum Beispiel viele SEPA-Echtzeitüberweisungen tätigen muss, bekommt bei Qonto schon im Basis-Konto 30 kostenlose Soforttransaktionen, im Essential-Konto sind es sogar 100. Bei Finom kostet dagegen jede einzelne SEPA-Sofortüberweisung zwischen 1 und 5 Euro. Auch bei internationalen Zahlungen haben die Qonto Konten die Nase vorn, denn sie ermöglichen ein- und ausgehende SWIFT-Überweisungen, wenn auch gegen Gebühr. Finom unterstützt nur eingehende SWIFT-Überweisungen, dies aber kostenfrei.
Finom oder Qonto
Finom ist besonders interessant für Freiberufler, Einzelunternehmer und Selbstständige, denn sie bekommen mit dem Kontomodell Finom Solo ein kostenfreies Geschäftskonto. Das gibt es bei Qonto nicht. Finom Solo bietet grundlegende Funktionen, inklusive Auslandszahlungsmöglichkeit und Visa Card. Doch die Nutzer müssen Abstriche hinnehmen. Unter anderem ist der Kontozugang auf einen Nutzer beschränkt (jeder weitere 4 € mtl.), es gibt keinen Buchhaltungszugang, keine Massenzahlungsmöglichkeit, keinen Kontokorrentkredit und kein Cashback für die Kreditkartennutzung.
Leistungen wie diese und viele mehr sind erst in den kostenpflichtigen Kontomodellen enthalten. Bei Finom reicht die Preisspanne, bei jährlicher Zahlweise umgerechnet auf den Monat, von 7 bis 99 Euro, bei Qonto von 9 bis 249 Euro.
Welches Geschäftskontomodell das ideale ist, lässt sich durch einen Abgleich der inkludierten Kontoleistungen mit den für das eigene Business benötigten Kontoleistungen ermitteln. Wer zum Beispiel viele SEPA-Echtzeitüberweisungen tätigen muss, hat bei Qonto Essential 100 kostenfreie Buchungen, während er bei Finom Premium für jede einzelne zwischen 1 und 5 Euro zahlt. Wer dagegen viele Zahlungen mit Kreditkarte abwickelt, bekommt bei Finom Premium 3 Prozent Cashback, bei Qonto aber null. Wer ausgehende SWIFT-Überweisungen tätigen möchte, kann dies nur bei Qonto. Finom unterstützt nur eingehende SWIFT-Zahlungen.
Insgesamt geht Qonto mit seinen neun Geschäftskontomodellen genauer auf die verschiedenen Bedürfnisse von Gründern, Selbstständigen und Unternehmen ein, liegt preislich aber etwas höher. Finom bietet mit vier Konten zwar weniger Vielfalt, ist dafür aber etwas preiswerter. Allerdings sollten bei der Kontowahl immer die Leistungen ausschlaggebend sein, nicht der Monatspreis.
Vorteile und Nachteile von Finom
Vorteile von Finom
Nachteile von Finom
-
Kostenloses Kontomodell
Kostenloses Kontomodell hat eingeschränkten Funktionsumfang
-
Bargeldeinzahlungen
Keine Bargeldeinzahlungen möglich
-
Bargeldabhebungen
Limitierte Anzahl kostenloser Bargeldabhebungen
-
Abhebungen
Abheben am Automaten nur bis 2.000 Euro kostenfrei
-
Abhebesummen
Kostenfreies Geldabheben je nach Kontomodell auf bestimmte Summen limitiert
-
Kredit
Kein Kontokorrentkredit
-
SWIFT-Transaktionen
Keine ausgehenden SWIFT-Transaktionen (außer Finom Custom)
Vorteile und Nachteile von Qonto
Vorteile von Qonto
Nachteile von Qonto
-
Kontomodell
Kein kostenloses Kontomodell
-
Cashback
Karten ohne Cashback
-
Bargeldeinzahlungen
Keine Bargeldeinzahlungen möglich
-
Bargeld abheben
Kostenlos Bargeld abheben erst ab Qonto X Mastercard aufwärts, sonst 1 € je Vorgang
-
Abhebesummen
Limitierte Abhebesummen
-
Kreditkarten
Keine echten Kreditkarten mit Verfügungsrahmen, nur Debitkarten
-
Internationale Transaktionen
Hohe Gebühren für internationale Transaktionen
Finanzfuchs: Wir stellen uns vor
Bei Finanzfuchs dreht sich alles um schlaues Finanzmanagement. Als Vergleichsportal für Verbraucher:innen bieten wir detaillierte Analysen und fundierte Empfehlungen, damit jeder seine Finanzen optimal steuern kann. Unsere Experten:innen wissen, wie kostbar Zeit ist – deshalb nehmen wir die Recherche ernst und durchforsten den Markt nach den besten Optionen und Möglichkeiten.
Zahlen sind unsere Leidenschaft. Mit der geballten Informationskraft von Finanzfuchs sind Verbraucher:innen immer einen Schritt voraus und können sicher sein, dass sie bestens informiert sind.
Häufig gestellte Fragen zu Finom und Qonto
Nein. Finom und Qonto sind keine klassischen Banken, sondern Zahlungsdienstleister. Sie bieten Online-Geschäftskonten an und erleichtern Unternehmern mit digitalen Tools das Finanzmanagement. Finom ist ein niederländisches Fintech, Qonto ein französisches.
Finom und Qonto unterstehen der Aufsicht durch die BaFin. Kundeneinlagen auf den Geschäftskonten sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Person abgesichert. Darüber hinaus nutzen beide Unternehmen moderne Sicherheitsfunktionen wie 3D-Secure, um Konten und Zahlungen zu schützen.
Ja. Finom und Qonto bieten leistungsstarke Geschäftskonten zu teils günstigen Preisen an. Bei Finom gibt es sogar ein kostenloses Geschäftskonto für Freiberufler und Solo-Selbstständige. Mit ihren verschiedenen Kontomodellen gehen die beiden Anbieter detailliert auf die jeweiligen Bedürfnisse von Gründern, Selbstständigen sowie kleinen und mittleren Unternehmen ein. Somit kann jeder Unternehmer ein optimal zu seiner Unternehmensgröße passendes Geschäftskonto finden.
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