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Lesezeit – 8 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 11 November, 2024

Bitpanda Gebühren

Bitpanda zählt zu den sichersten und am stärksten regulierten Krypto-Handelsplattformen in Europa. Doch wie steht es um die Gebühren? Ob Bitpanda günstig oder teuer ist, zeigt ein Vergleich mit Trade Republic, Coinbase, Etoro und Scalable Capital.

Frank Baecke
Autor
Iris-Schulte-Renger
Geprüft von
Iris Schulte-Renger , Head of Content

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bitpanda berechnet für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen jeweils einen Aufschlag von 1,49 Prozent, bei Altcoins sind es bis zu 2,49 Prozent. Damit liegen die Gebühren gegenüber den vier anderen Anbietern in diesem Vergleich im Mittelfeld, im Vergleich zu anderen Plattformen aber über dem Durchschnitt.
  • Die Handelsgebühren werden intransparent dargestellt. Trader bekommen nur den Gesamtpreis der Transaktionen angezeigt, nicht die einzelnen Kauf- und Verkaufskosten.
  • Ein erfreulicher Service für Anfänger ist, dass Bitpanda nicht nur die Handelsplattform, sondern auch Wallets zur Verwahrung der Coins anbietet.

Bitpanda ist ein österreichisches Start-up, das den Handel mit Bitcoins über eine automatisierte Plattform erheblich vereinfacht hat. Das Angebot des 2014 in Wien gegründeten Krypto Brokers umfasst mehr als 400 Kryptowährungen, darunter so bekannte wie Bitcoin, Ethereum und Tether, aber auch Exoten wie VeChain oder Tron. Als weitere Anlagemöglichkeiten sind inzwischen Aktien, ETFs, Edelmetalle, Rohstoffe und Sparpläne hinzugekommen.

Wer auf Bitpanda handeln möchte, kann sich zwischen zwei Varianten entscheiden: Es gibt den Krypto Broker Bitpanda für Einsteiger und die Krypto Börse Bitpanda Pro für fortgeschrittene Trader und Investoren. Der Unterschied: Beim Krypto Broker Bitpanda handelt der Anleger mit der Plattform, bei der Krypto Börse Bitpanda Pro mit anderen Nutzern. Darüber hinaus bietet Bitpanda zur Verwahrung der Coins sogenannte Hosted Wallets an. Das sind digitale Geldbörsen, also Speicherorte, bei denen der Dienstleister (Host) für die Sicherheit haftet.

Mehr als 400 Kryptowährungen

Krypto-Handelsgebühren im Vergleich

Für den Kauf und für den Verkauf von Kryptowährungen fällt bei Bitpanda jeweils ein Aufschlag von aktuell 1,49 Prozent auf den Marktpreis an, bei eher unbekannten Altcoins (alternative Coins) sind es bis zu 2,49 Prozent. Der Aufschlag ist bei Bitpanda mit dem Spread identisch. Das ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, die der Broker als Vergütung verlangt. Andere Plattformen stellen den Spread zusätzlich zur Handelsgebühr in Rechnung.

Mit Blick auf die vier anderen Online Broker in diesem Vergleich sind die Handelsgebühren bei Bitpanda eher moderat, verglichen mit sonstigen Krypto Börsen eher teuer.

Um es anschaulich zu machen: Wer bei Bitpanda für 1.000 Euro Bitcoins kauft, zahlt dafür 14,90 Euro Gebühr (1,49 Prozent Aufschlag). Gegenüber Coinbase ist das günstig, denn hier fallen 1,49 Prozent Aufschlag zuzüglich 0,50 Prozent Spread an (14,90 Euro + 5 Euro), macht zusammen 19,90 Euro. Etoro (Krypto CFDs) verlangt dagegen nur 1 Prozent Gebühr, sodass für die oben genannte Order lediglich 10 Euro Kosten anfallen. Hinzu kommt aber der Spread, der bei Etoro je nach Marktbedingungen variiert. Somit könnte der Deal hier auch deutlich teurer werden.

Doch es gibt auch Broker, die den Kauf und Verkauf nicht prozentual, sondern pauschal abrechnen. Dadurch wird es für Anleger mitunter günstiger. So berechnet Scalable Capital in der Variante Free Broker eine feste Gebühr von 0,99 Euro pro Trade. Zuzüglich 0,99 Prozent Spread (9,90 Euro) ergibt sich ein Aufschlag von 10,89 Euro. Trade Republic berechnet für jede Order 1 Euro Fremdkostenpauschale plus 1 bis 2 Prozent Spread. Bei einem Durchschnitt von 1,5 Prozent (15 Euro) betrügen die Gesamtkosten hier letztlich 16 Euro.

Kosten und Gebühren auf einen Blick 

BitpandaTrade RepublicCoinbaseeToroScalable Capital
Kontokostenfreikostenfreikostenfreikostenfreikostenfrei
Kryptowährung: Kauf und Verkauf jeweils• 1,49 %

• Altcoins
bis 2,49 %
1,00 € Fremdkostenpauschale• 1,49 % zzgl. Spread

• oder 3,49 % ohne Spread
1 % (Krypto-CFDs)0,99 % im Free Broker-Modell
Spread(entfällt bzw. entspricht in diesem Fall der Kauf- und Verkaufsgebühr)1,00 – 2,00 %0,50 %variiert je nach Marktbedingungen0,69 – 0,99 % (je nach Abo-Modell)
Krypto-Indizes: Kauf und Verkauf jeweils1,99 %keine Indizeskeine Indizeskeine Indizeskeine Indizes
Kryptoverwahrungkostenfreikostenfreikostenfreikostenfrei (nur CFDs)kostenfrei
Transfer auf eigenes Walletvariable Kostennicht möglichkostenfreinicht möglichentfällt, da Krypto-ETPs im Depot liegen
Geldeinzahlungkostenfrei• via SEPA kostenfei

• via Kreditkarte oder digitaler Wallet:
1 % Gebühr
• via SEPA kostenfrei

• bei Sofortkauf mit Debitkarte und mit PayPal: 3,49 % Gebühren

• mit Kreditkarte 3,99 %
• 50 Pips Umrechnungsgebühr von Euro in US-Dollar

• 150 Pips bei Einzahlung via Kreditkarte oder Paypal
kostenfrei
Geldauszahlungkostenfreikostenfrei• 0,15 €

• für Sofortauszahlung bis zu 2 %
5 US-Dollarkostenfrei
bitpanda.detraderepublic.decoinbase.deetoro.dede.scalable.capital
Quelle: Eigenrecherche. Stand: 24.04.2024

Das kostet der Krypto-Tausch

Neben dem Kauf von digitalen Coins bietet Bitpanda die Möglichkeit, jede auf der Plattform unterstützte Kryptowährung gegen jede andere auf der Plattform unterstützte Kryptowährung zu tauschen. Zum Beispiel Bitcoin gegen Cardano oder Ripple gegen Ethereum. Diese Funktion nennt sich Bitpanda Swap.

Der Vorteil: Beim Tausch über Bitpanda Swap fallen geringere Aufschläge an als beim regulären Handel auf der Bitpanda Plattform.

Der Krypto-Tausch ist auch bei Coinbase möglich. Die Plattform berechnet die Gebühren laut Preis-Leistungsverzeichnis „nach dem Zeitpunkt der Order, der Zahlungsmethode, der Auftragsgröße, den Marktbedingungen, dem Gerichtsstand und anderen Kosten, die bei der Abwicklung der Transaktion entstehen”. Damit ist völlig unklar, was der Tausch kostet. Das Entgelt ist erst in der Handelsvorschau einsehbar. Trade Republic bietet keine Tauschmöglichkeit an. Bei Scalable Capital und Etoro handelt der Anleger mit Derivaten, nicht mit echten Coins.

Echte Kryptos, ETPs und CFDs

Sowohl bei Bitpanda als auch bei Coinbase und Trade Republic können Anleger echte Kryptowährungen kaufen. Echt bedeutet, dass der Anleger nach dem Kauf tatsächlich digitale Münzen besitzt. Die kann er entweder von der Handelsplattform verwahren lassen oder in sein Wallet transferieren, um damit zum Beispiel in einem Onlineshop zu bezahlen.

Bei Scalable Capital investiert der Anleger dagegen nicht direkt in digitale Währungen, sondern in Krypto ETPs (Exchange Traded Products). Das sind Wertpapiere, die auf echten Kryptowährungen basieren und deren Wertentwicklung abbilden. ETPs werden wie andere Wertpapiere an der Börse gehandelt. Der Anleger benötigt hierfür weder eine Krypto Börse noch ein Wallet. 

Etoro bietet seit August 2023 keine echten Kryptowährungen mehr an, sondern nur noch Krypto CFDs (Contract for Difference). Mit CFDs können Anleger darauf spekulieren, ob ein Kurs steigt oder fällt. Im Gegensatz zur Aktie, für die der volle Kaufbetrag im Voraus zu entrichten ist, wird bei CFDs nur ein Prozentsatz des Werts gezahlt. Dadurch kann die gleiche Position mit weniger Geld erworben werden. 

Hinweis: CFDs sind komplexe Finanzinstrumente, die durch ihre Hebelwirkung hohe Gewinne ermöglichen. Sie bergen umgekehrt aber auch das Risiko, schnell hohe Verluste zu erleiden. Laut Statistik verlieren weit über 50 Prozent der Kleinanleger Geld beim CFD-Handel.

Gebühren für Transfers von Kryptowährungen

Viele Trader möchten ihre Kryptowährungen lieber in ihre eigene Wallet übertragen, statt sie von der Börse verwahren zu lassen. Bitpanda berechnet für den Transfer je nach Coin unterschiedliche Gebühren. Vor allem bei Bitcoin und Ether können die Kosten hoch ausfallen. Bitpanda begründet das mit dem „Verkehr im entsprechenden Netzwerk”. Sprich: Zu Hauptverkehrszeiten steigen die Gebühren. Konkrete Zahlen gibt Bitpanda hierzu nicht an.

Coinbase-Nutzer können ihr digitales Vermögen kostenfrei auf eine externe Wallet transferieren. Nötig ist das allerdings nicht, da Coinbase als eine der sichersten Krypto Börsen der Welt gilt. 

Aber nicht jeder Handelsplatz bietet solche Transfers an. Bei Trade Republic und Etoro (Krypto CFDS) ist kein Übertrag auf eine eigene Wallet möglich. Scalable Capital-Nutzer betrifft dieses Thema nicht, da die Krypto ETPs dort wie Wertpapiere in den Kundendepots liegen.

Kosten für Ein- und Auszahlungen von Geld

Um Kryptowährungen und andere Assets handeln zu können, muss zunächst Geld von der Hausbank aufs Verrechnungskonto beim Krypto Broker oder Handelsplatz eingezahlt werden. Das kostet bei Bitpanda und Scalable Capital nichts. 

Gleiches gilt für Trade Republic und Coinbase, wenn der Anleger per SEPA überweist. Bei Einzahlungen via Kreditkarte oder über die digitale Wallet schlägt Trade Republic 1 Prozent Gebühr auf, während sich Coinbase für Sofortkäufe mit Debitkarte oder mit Paypal satte 3,49 Prozent Gebühr genehmigt. 

Etoro nimmt für die Einzahlung keine Gebühren. Da die Kundenkonten aber in US-Dollar geführt werden, fällt eine Umrechnungsgebühr an. Diese beträgt 50 Pips für eine Banküberweisung in Euro oder 150 Pips für eine Einzahlung via Kreditkarte oder Paypal. Ein Pip (percentage in points / Prozentpunkt) ist die letzte Nachkommastelle des Wechselkurses eines Währungspaares. 

Weniger kompliziert sind die Gebühren für Auszahlungen. Auch hierfür verlangt Bitpanda nichts. Trade Republic und Scalable Capital erheben ebenfalls keine Gebühren. Etoro bucht hingegen 5 US-Dollar pro Auszahlung ab, unabhängig davon, wie viel Geld der Anleger entnimmt. Coinbase gibt sich mit 15 Cent zufrieden, berechnet aber für Sofortauszahlungen bis zu 2 Prozent Gebühr.

Aufschläge für Krypto Indizes

Neben mehr als 400 einzeln handelbaren Kryptowährungen bietet Bitpanda sieben verschiedene Krypto Indizes an. Das sind Portfolios, die zwischen fünf und 25 ausgewählte Kryptowährungen enthalten. Sie lassen sich mit einem Klick kaufen, verkaufen oder tauschen. Laut Bitpanda handelt es sich um „die weltweit ersten wahren Krypto Indizes“. Die Portfolios werden monatlich überprüft und durch Entfernen und Hinzufügen von Coins der aktuellen Marktlage angepasst. Dieser Prozess nennt sich Rebalancing. 

Für den Kauf, Verkauf oder Swap eines Krypto Index (oder eines Teils davon, zum Beispiel 20 Prozent) verlangt Bitpanda einen Tradingaufschlag in Höhe von 1,99 Prozent. Der Aufschlag wird auch nach dem monatlichen Rebalancing fällig, aber nur auf den Neuzugang, nicht auf das gesamte Portfolio. 

Bei Trade Republic, Coinbase, Scalable Capital und Etoro gibt es keine Krypto Indizes. 

Weitere Anlageklassen

Außer Kryptowährungen und Krypto Indizes bietet Bitpanda auch Aktien, ETFs, Rohstoffe, Edelmetalle und Sparpläne an. Damit finden Anleger auf der österreichischen Handelsplattform nahezu die meisten Tradingmöglichkeiten im Vergleich zu den anderen vier Anbietern.

Wer echte Kryptowährungen kaufen will, wird neben Bitpanda nur bei Trade Republic und Coinbase fündig. Bitpanda hat mit mehr als 400 Kryptowährungen die größte Auswahl. Coinbase folgt mit über 260 Kryptos, bei Trade Republic stehen über 50 Coins zur Wahl.

Was Bitpanda außerdem von den Wettbewerbern abhebt, ist die Möglichkeit, in Krypto Indizes zu investieren. Mit diesem Angebot hat das Wiener Unternehmen unter den fünf hier verglichenen Krypto-Handelsplätzen ein Alleinstellungsmerkmal.

Angebot aller Anlageklassen im Vergleich:

BitpandaTrade RepublicCoinbaseEtoroScalable Capital
Kryptowährungen
(nur CFDs)

(nur ETPs)
Krypto-Indizes
Aktien
(auch Teilaktien)
Fonds
ETFs
(auch Anteile)
Anleihen
Edelmetalle
Rohstoffe
Aktien-Sparpläne
ETF-Sparpläne
Krypto-Sparpläne
Websitebitpanda.detraderepublic.decoinbase.deetoro.dede.scalable.capital
Quelle: Eigenrecherche. Stand: 24.04.2024

Vorteile und Nachteile von Bitpanda

Die große Auswahl an Kryptowährungen und die benutzerfreundliche Plattform haben Bitpanda zu einem der führenden Krypto Broker in Europa gemacht. Der Handelsplatz ist sowohl bei Anfängern als auch bei erfahrenen Tradern und Investoren beliebt.

Vorteile von Bitpanda

  • Übersichtlich

    Übersichtliche und anfängerfreundliche Plattform

  • Schnell & unkompliziert

    schnelle Anmeldung und unkomplizierte Kontoeröffnung

  • Für Einsteiger & Investoren

    Wahl zwischen Bitpanda für Einsteiger und Bitpanda Pro für Investoren

  • Handel

    Neben Kryptowährungen sind weitere Assets handelbar

  • Krypto-Indizes

    Investition in Krypto-Indizes möglich

  • Sparpläne

    Sparpläne für regelmäßige Investitionen

  • Academy

    Wissensvermittlung über Kryptos in der Academy auf der Website

  • Deutschsprachig

    deutsche Website und deutschsprachiger Kundendienst

Nachteile von Bitpanda

  • Gebühren

    vergleichsweise hohe Handelsgebühren

  • Altcoins

    einige Altcoins können nur gehandelt, nicht versendet werden

  • Kundensupport

    Kundensupport nur via Ticketsystem, nicht telefonisch

  • Bearbeitungszeit

    lange Bearbeitungszeit von Kundenanfragen

  • Übertragung

    Übertragung von Aktien in andere Depots nicht möglich

Häufig gestellte Fragen zu Bitpanda

Wie sicher ist der Handel auf Bitpanda?

Bitpanda ist ein streng reguliertes Unternehmen. Es verfügt über zwölf europäische Lizenzen und Registrierungen und lässt alle Bestände regelmäßig validieren. Die Assets der Kunden sind durch zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen geschützt, darunter modernste Verschlüsselungstechnologien. Krypto Assets werden in hochsicheren Cold Storages aufbewahrt, die regelmäßig externen Prüfungen unterzogen werden.

Muss ich Steuern zahlen, wenn ich eine Wiener Krypto-Plattform nutze?

Ja. Auch wenn Bitpanda in Österreich sitzt, ist der Krypto-Handel in Deutschland steuerpflichtig. Gewinne müssen mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden. Steuerfrei sind lediglich Gewinne, die unter der Freigrenze von 600 Euro pro Jahr bleiben oder außerhalb der einjährigen Haltedauer realisiert werden.

Gehören meine Assets wirklich mir?

Ja, der Anleger ist der wirtschaftliche Eigentümer der Assets. Bitpanda verwahrt diese nur als Treuhänder. Sollte etwas schiefgehen, geht das Vermögen nicht verloren. Der Anleger macht in diesem Fall das Absonderungsrecht nach österreichischem Recht geltend. Damit hat er Anspruch auf eine gesonderte Befriedigung durch die Verwertung von Sachen oder Forderungen des Schuldners.

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