Zum Inhalt springen
Lesezeit – 8 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 1 Januar, 2025

5 kostenlose Geschäftskonten im Vergleich

Wer auf der Suche nach einem gebührenfreien Geschäftskonto ist, findet bei Finom, Vivid, N26, Tide und Fyrst attraktive Angebote. Unser detaillierter Vergleich hilft dabei, das richtige Geschäftskonto zu finden.

Frank Baecke
Autor
Finanzfuchs
Geprüft von
Finanzfuchs-Redaktion

Das Wichtigste in Kürze

  • Kostenfreie Geschäftskonten sind besonders für Freiberufler, Selbstständige und Gründer von Vorteil. Sie helfen, die Fixkosten niedrig zu halten.
  • Wer Funktionen wie Rechnungserstellung oder Buchhaltungsintegration benötigt, findet diese auch bei einigen kostenlosen Geschäftskonten.
  • Zudem stehen Apps und Online-Banking-Tools zur Verfügung, die das Finanzmanagement erleichtern.

Ein Geschäftskonto zu eröffnen, ist für Gründer, Freiberufler und Selbstständige keine Pflicht, aber empfehlenswert. So können sie private und geschäftliche Finanzen sauber voneinander trennen. Das erleichtert nicht nur den Überblick über die geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben, sondern auch die Erstellung von Umsatz- und Einkommensteuer-Erklärungen.

Zudem verfügen Geschäftskonten über Funktionen, die es bei Privatkonten nicht gibt. Dazu zählen je nach Anbieter und Kontomodell zum Beispiel Lastschrifteinzug, Rechnungsstellung, die Anbindung eines Onlineshops oder auch die Verknüpfung des Kontos mit einer Buchhaltungssoftware. Aus diesem Grund sind Geschäftskonten auch mit Gebühren verbunden, die je nach Funktionsumfang pro Monat durchaus im dreistelligen Bereich liegen können. Doch inzwischen bieten Online-Banken gebührenfreie Geschäftskonten an, die speziell auf Freiberufler, Selbstständige, Gründer und kleine Unternehmen zugeschnitten sind.

Ein Geschäftskonto bietet gegenüber einem Privatkonto mehrere Vorteile:

  • Trennung von privaten und geschäftlichen Finanzen

  • klare Einnahmen-Ausgaben-Übersicht

  • einfachere Vorbereitung von Einnahme-Überschuss-Rechungen und Steuererklärungen

  • größerer Funktionsumfang, z. B. Tools für Rechnungserstellung und Finanzplanung

  • professioneller Auftritt gegenüber Kunden und Partnern

  • Finanzamt bekommt nur Einblick in geschäftliche Ausgaben, nicht in private

Gerade in der Startphase, aber auch bei geringen Umsätzen sind niedrige Kosten für Selbstständige, Freiberufler und Gründer überlebenswichtig. Daher stellen kostenlose Geschäftskonten eine ideale Lösung für sie dar.

Fünf Top-Anbieter kostenloser Geschäftskonten

Finom, Vivid, N26, Tide und Fyrst bieten kostenlose Geschäftskonten an, die sich besonders für Freiberufler, Selbstständige und kleine Unternehmen eignen. Der folgende Vergleich von Preisen und Leistungen zeigt die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter auf. Damit wird die Auswahl des passenden Kontos erleichtert.

Leistungen kostenloser Geschäftskonten im Vergleich

LeistungenFinomVividN26TideFyrst
KontomodellSoloFree StartBusiness StandardGeschäftskontoBase
Monatspreis0 €0 €0 €0 €0 €
Nutzeranzahl1,
jeder weitere
4 €
1,
jeder weitere
3 €
111
Unterkonten1 inkl., jedes weitere
4 € (max. 15)
0 inkl., jedes weitere 3 €0 inkl.,
jedes weitere 6 €
KartenVisa
physisch:
3 €

virtuell:
0 €
Visa
physisch:
0 €

virtuell:
0 €
Mastercard
physisch:
10 € (einmalig)

virtuell: 0 €
Mastercard
physisch:
0 €

virtuell: –
Mastercard
physisch:
0 €

virtuell: –
Cashbackbis zu 1 %0,1 %
Abheben am Automaten (EUR)0 – 500 €:
1 %

500 – 2.000 €:
3 % 

2.000 – 5.000 €:
5 %
50 – 200 €: kostenfrei

darunter und darüber
3 %
2 x mtl. kostenfrei, danach
je 2 €
2 € + Bankgebühr0 € bei Cash-Group,
sonst 1 % oder
mind. 5,99 €
SEPA-Zahlungen2 € bis 25.000 €, danach 0,1 %mtl. 5 ausgehende kostenfrei, danach 0,20 € je Postenkostenfreikostenfreimtl. 50 kostenfrei, danach 0,19 €
je Posten
SWIFT-Zahlungen5 € pro ein- und ausgehende5 € für ein- und ausgehende (SHA)
 
30 € für ausgehende (OUR)
nur eingehende möglich: kostenfrei bis 150 €,
darüber 0,1 % + 12,50 €
eingehende 1,5 ‰,
mind. 5 €, max. 30 €

ausgehende 1,5 ‰,
mind. 6 €, max. 40 €
Einlagensicherungbis 100.000 €bis 100.000 €bis 100.000 €bis 100.000 €bis 100.000 €
Webseitefinom.devivid.moneyn26.comtide.co/defyrst.de
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse und Webseiten der Anbieter. Stand: Januar 2025

Finom – Pro & Contra

Finom ist ein niederländisches Fintech, das sich auf digitale Banklösungen für Geschäftskunden spezialisiert hat. Das kostenlose Geschäftskonto „Solo“ enthält unter anderem drei physische Visa-Karten pro Benutzer und kann um bis zu 15 Unterkonten erweitert werden. Zu den Funktionen zählen mehr als 30 Buchhaltungsintegrationen (DATEV, SevDesk, Lexoffice, usw.) sowie die Erkennung und der Abgleich von Rechnungen und Belegen.

Dem Wegfall der Kontoführungsgebühr stehen allerdings Gebühren für den Zahlungsverkehr gegenüber, zum Beispiel für SEPA-Zahlungsausgänge, Sofortüberweisungen, Geldabheben am Automaten und Kartenzahlungen. Daher könnten andere kostenlose Geschäftskonten für Freiberufler und Selbstständige mit vielen solchen Aktionen pro Monat günstiger sein.

Vivid – Pro & Contra

Das Berliner Fintech Vivid bietet moderne Banking-Lösungen. Die Konten werden bei der Solaris SE (vormals Solarisbank) geführt, die durch die BaFin reguliert ist und der deutschen Einlagensicherung unterliegt. Das kostenlose „Free Start“-Geschäftskonto überzeugt gegenüber den anderen Anbietern mit günstigen Gebühren für weitere Kontonutzer, für Unterkonten und für Auslandsüberweisungen. Auch beim Cashback lässt Vivid die vier Konkurrenten in diesem Vergleich klar hinter sich.

Zu knapp bemessen sein könnte aber für manche Unternehmer die Zahl von fünf kostenfreien SEPA-Ausgangszahlungen pro Monat. Jeder weitere Posten kostet 0,20 Euro. Das ist zwar erheblich weniger als bei Finom, wo jede SEPA-Zahlung 2 Euro kostet, aber deutlich mehr als bei N26 und Tide, wo alle SEPA-Zahlungen kostenfrei sind. Auch wer im Geschäftsalltag viel Bargeld benötigt, dürfte sich bei Vivid eingeschränkt fühlen. Denn hier können nur 200 Euro pro Monat kostenfrei am Automaten abgehoben werden. Darüber hinausgehende Beträge kosten 3 Prozent des Abhebebetrags.

N26 – Pro & Contra

N26 ist ein deutsches Fintech mit internationalem Fokus. Das Unternehmen bietet digitale Kontolösungen für Privat- und Geschäftskunden und unterliegt der Aufsicht der BaFin und der Europäischen Zentralbank. Das kostenlose „N26 Business Standard“-Konto hebt sich von den Wettbewerber-Angeboten durch die unlimitierte Anzahl kostenfreier SEPA-Überweisungen pro Monat klar ab. Dieser Umstand in Kombination mit kostenlosen Karten macht das Konto interessant für kleine Unternehmen. Hinzu kommt die benutzerfreundliche App, mit der sich die geschäftlichen Finanzen einfach verwalten lassen.

Weniger positiv ist die stark begrenzte Anzahl kostenloser Bargeldabhebungen. N26 limitiert diese auf zwei Vorgänge pro Monat. Jede weitere Abhebung am Automaten kostet 2 Euro. Ein weiterer Nachteil ist das Fehlen von Unterkonten. Einschränkungen gibt es auch bei SWIFT-Überweisungen, denn das kostenlose N26-Konto unterstützt nur eingehende Zahlungen. Diese sind aber immerhin bis 150 Euro kostenfrei. Das gibt es bei den Wettbewerbern nicht.

Tide – Pro & Contra

Tide ist eine britische Finanzplattform, die digitale Geschäftskonten anbietet. Diese führt der Partner Adyen N.V., ein niederländischer Zahlungsdienstleister mit Banklizenz. Dadurch ist die Sicherheit der Kundeneinlagen gemäß EU-Verordnung gewährleistet.

Das kostenlose „Geschäftskonto“ überzeugt, wie das von N26, mit einer unbeschränkten Anzahl kostenloser SEPA-Überweisungen und einer kostenfreien Geschäftskarte. Hinzu kommen vergleichsweise niedrige Gebühren für das Bargeldabheben am Automaten. Tide berechnet 2 Euro pro Vorgang. Andere Anbieter erheben stattdessen einen bestimmten Prozentsatz vom Abhebebetrag als Gebühr.

Nachteile des Tide-Geschäftskontos sind das Fehlen von Unterkonten, virtuellen Karten, Cashback und SWIFT-Überweisungen.

Fyrst – Pro & Contra

Fyrst ist eine Marke und Digitalbank der Deutschen Bank. Die Angebote richten sich speziell an Selbstständige und kleine Unternehmen. Kundenguthaben sind durch das Einlagensicherungssystem der Deutschen Bank abgesichert.

Das kostenlose Geschäftskonto „Base“ punktet mit 50 kostenfreien SEPA-Zahlungen pro Monat. Damit schlägt es die Konten von Vivid und Finom um Längen. 50 Vorgänge dürften für viele Freiberufler und Selbstständige ausreichend sein. Auch unterstützt das Fyrst-Konto ein- und ausgehende SWIFT-Überweisungen, während bei N26 nur eingehende möglich sind und bei Tide gar keine. Ein weiterer Vorteil ist das kostenlose Bargeldabheben. Das ist zwar nur an Cash-Group-Automaten möglich, aber bei den Konkurrenten dagegen so gut wie gar nicht.

Wer Wert auf virtuelle Karten legt, wird bei Fyrst enttäuscht. Hier gibt es nur physische Debit-Karten, noch dazu ohne Cashback. Nachteilig sind zudem die hohen Gebühren für Unterkonten. Sie kosten mit 6 Euro pro Monat doppelt so viel wie bei Vivid.

Angebote für jeden Bedarf

Der Vergleich von Finom, Vivid, N26, Tide und Fyrst zeigt, dass jedes kostenlose Geschäftskonto unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Während Finom und Vivid zum Beispiel weitere Kontonutzer und Unterkonten zulassen, bieten N26 und Tide kostenlose SEPA-Überweisungen in unbegrenzter Anzahl. Fyrst hingegen spricht Nutzer mit moderatem Transaktionsvolumen und Bedarf an SWIFT-Überweisungen an. Die Auswahl des passenden Geschäftskontos sollte sich an den benötigten Kontoleistungen orientieren. Sind entsprechende Kandidaten gefunden, können günstige Gebühren das Zünglein an der Waage sein und zur finalen Entscheidung führen.

Finanzfuchs: Wir stellen uns vor


Bei Finanzfuchs dreht sich alles um schlaues Finanzmanagement. Als Vergleichsportal für Verbraucher:innen bieten wir detaillierte Analysen und fundierte Empfehlungen, damit jeder seine Finanzen optimal steuern kann. Unsere Experten:innen wissen, wie kostbar Zeit ist – deshalb nehmen wir die Recherche ernst und durchforsten den Markt nach den besten Optionen und Möglichkeiten.

Zahlen sind unsere Leidenschaft. Mit der geballten Informationskraft von Finanzfuchs sind Verbraucher:innen immer einen Schritt voraus und können sicher sein, dass sie bestens informiert sind.

Häufig gestellte Fragen

Wer kann ein kostenloses Geschäftskonto nutzen?

Kostenlose Geschäftskonten richten sich an Freiberufler, Selbstständige und Gründer mit eher geringem Transaktionsvolumen. Einige Kontoanbieter verlangen einen Nachweis über die Geschäftstätigkeit, zum Beispiel eine Gewerbeanmeldung oder eine Umsatzsteuernummer.

Sind kostenlose Geschäftskonten wirklich komplett kostenlos?

Die Grundfunktionen sind bei kostenlosen Geschäftskonten meist gebührenfrei. Zusätzliche Leistungen wie Bargeldabheben, Unterkonten oder Buchhaltungs-Tools sind jedoch in vielen Fällen kostenpflichtig.

Was sind die Vorteile eines digitalen Geschäftskontos?

Digitale Konten lassen sich schnell eröffnen und bieten oft intuitive Apps und automatisierte Prozesse wie Rechnungsstellung. Sie sind besonders praktisch für Selbstständige, die ihre Finanzen unterwegs oder im Homeoffice verwalten möchten.

Wie sicher sind kostenlose Geschäftskonten?

Die Sicherheit hängt von der Regulierung und Einlagensicherung des Anbieters ab. In der EU unterliegen Kontoanbieter strengen Richtlinien. Es empfiehlt sich, für die Geschäftskontoverbindung nur solche Banken zu wählen, die einer soliden Regulierung und einer gesetzlichen Einlagensicherung unterliegen.