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Lesezeit – 8 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 17 März, 2025

Wird Bitcoin die 10-Millionen-Marke erreichen?

Könnte 1 Bitcoin eines Tages tatsächlich die unglaubliche Marke von 10 Millionen US-Dollar pro Coin erreichen? Experten wie Robert Kiyosaki und andere Krypto-Visionäre halten das für möglich – und ihre Argumente wirken plausibel. Was steckt hinter diesen kühnen Prognosen, und wie sollten Privatanleger reagieren?

Frank Baecke
Autor
Finanzfuchs
Geprüft von
Finanzfuchs-Redaktion

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Analysten prognostizieren langfristig einen Bitcoin-Kurs von bis zu 10 Millionen US-Dollar.
  • Diese Vorhersagen basieren auf der Annahme, dass Bitcoin einen erheblichen Anteil des globalen Vermögens absorbieren könnte.
  • Kritiker warnen jedoch vor der extremen Volatilität und regulatorischen Risiken, die den Aufstieg des Bitcoins bremsen könnten.
  • Privatanleger sollten sich über die Risiken im Klaren sein und nur Geld investieren, das sie bereit sind zu verlieren.

Stellen Sie sich vor, eine einzige Bitcoin-Einheit könnte in Zukunft 10 Millionen US-Dollar wert sein. Diese Vorstellung mag für viele Anleger angesichts des aktuellen Kurses von gut 83.000 US-Dollar (Stand: 13.03.2025) utopisch klingen. Doch was, wenn die Reise des Bitcoins gerade erst begonnen hat? Einige Experten gehen fest davon aus, dass die Kryptowährung in Zukunft nicht nur Zehntausende, sondern Millionen von Dollar wert sein könnte. Wie realisitsch sind diese Prognosen, und was bedeuten sie für Privatanleger?

So lauten die Prognosen der Bitcoin-Optimisten

Der US-amerikanische Geschäftsmann Robert Kiyosaki, bekannt als Autor des Bestsellers „Rich Dad Poor Dad“, ist einer der prominentesten Befürworter der These, dass Bitcoin die 10-Millionen-Dollar-Marke erreichen könnte. Kiyosaki geht davon aus, dass die hohe Staatsverschuldung der USA den Wert des Dollars einbrechen lassen wird, was einen Zusammenbruch der Vermögensmärkte zur Folge habe. Dann stelle sich die Frage, was den Dollar als Wertaufbewahrungsmittel ersetzen kann. Laut Kiyosaki sind das Gold, Silber und Bitcoin. Schon ab Ende 2025, so seine Prognose, werde Geld aus dem Dollar abgezogen und in diese Anlagen fließen.

Ähnlich argumentiert Cathie Wood, CEO von ARK Invest. Sie hält einen Anstieg des Bitcoin-Wertes auf bis zu 1,5 Millionen Dollar bis 2030 für möglich. BlackRock-CEO Larry Fink kann sich sogar schon im Jahr 2025 einen Kurs von 500.000 bis 700.000 US-Dollar vorstellen, sollten Staatsfonds damit beginnen, in Bitcoin zu investieren. Der Fondsmanager Jesse Myer geht wie Robert Kiyosaki davon aus, dass Bitcoin unweigerlich Kapital aus anderen Anlageklassen anziehen wird. Seiner Einschätzung nach hat die Kryptowährung das Potenzial, knapp 25 Prozent des weltweiten Vermögens aufzunehmen. Angesichts der Tatsache, dass es maximal 21 Millionen Bitcoin geben wird, ist laut Myer ein Bitcoin-Kurs von 10 Millionen Dollar sogar nur eine „konservative Schätzung“.

Grundlagen der Annahmen

Die Befürworter der hohen Kursziele argumentieren, dass die Kryptowährung immer stärker nachgefragt wird, weil sie einen natürlichen Inflationsschutz bietet. Bitcoin ist auf 21 Millionen Coins begrenzt, was ihn im Gegensatz zu Papierwährungen zu einem knappen, nicht vermehrbaren Gut macht. Von der Bitcoin-Maximalmenge sind laut Statista bereits 19,83 Millionen Coins im Umlauf (Stand: Ende Februar 2025). Es kommen somit nicht mehr viele Coins hinzu, was ihren Wert steigert. 

Darum gewinnt Bitcoin bei institutionellen Investoren und Unternehmen, aber auch bei Regierungen zunehmend an Akzeptanz. So haben die USA vor kurzem den Aufbau einer strategischen Reserve aus Kryptowährungen angekündigt. In El Salvador war Bitcoin von 2021 bis 2014 sogar schon gesetzliches Zahlungsmittel. Und nicht zuletzt suchen private Anleger in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen nach sicheren Häfen. Bitcoin könnte ein solcher sein. Nicht umsonst wird die Krypotwährung als digitales Gold bezeichnet. 

Realitätscheck der Prognosen

Trotz der optimistischen Szenarien gibt es erhebliche Unsicherheiten. Die Annahme, dass Bitcoin einen so großen Anteil am globalen Vermögen erreicht wie prognostiziert, setzt voraus, dass die Kryptowährung weltweit als primärer Wertspeicher akzeptiert wird. Dies erfordert nicht nur technologische und infrastrukturelle Weiterentwicklungen, sondern auch regulatorische Klarheit und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz.

Kritiker weisen darauf hin, dass allein schon die hohe Volatilität des Bitcoin seine Eignung als stabiler Wertspeicher in Frage stellt. Zudem könnten staatliche Regulierungen und ein mögliches Verbot den Aufstieg von Bitcoin verhindern. Auch die Konkurrenz durch andere Kryptowährungen und digitale Zentralbankwährungen könnte das Wachstumspotenzial von Bitcoin einschränken.

Hinzu kommt, dass die Bitcoin-Blockchain derzeit eine begrenzte Transaktionskapazität hat. Das könnte bei steigender Nachfrage zu höheren Gebühren und längeren Bestätigungszeiten führen. Möglicherweise stößt auch die Skalierbarkeit der Technologie an Grenzen, da die dezentrale Natur des Netzwerks eine schnelle Anpassung an wachsende Nutzerzahlen erschwert. Ohne signifikante technologische Weiterentwicklungen könnten der praktische Nutzen und die Akzeptanz von Bitcoin beeinträchtigt werden.

Vorteile und Nachteile einer Geldanlage in Bitcoin

Vorteile eines Bitcoin-Investments:

  • Hohe Renditechancen: Bitcoin hat in der Vergangenheit erhebliche Wertsteigerungen erfahren.
  • Diversifikation: Als alternative Anlageklasse kann Bitcoin zur Risikostreuung beitragen.
  • Inflationsschutz: Durch seine begrenzte Stückzahl kann Bitcoin als Schutz gegen Inflation dienen.
  • Zunehmende Akzeptanz: Immer mehr Unternehmen und Institutionen akzeptieren Bitcoin als Zahlungsmittel oder investieren darin.
  • Unabhängigkeit von Zentralbanken: Bitcoin operiert außerhalb des traditionellen Finanzsystems.

Nachteile eines Bitcoin-Investments:

  • Hohe Volatilität: Der Bitcoin-Kurs unterliegt starken Schwankungen.
  • Regulatorische Unsicherheiten: Gesetzliche Rahmenbedingungen können sich ändern und den Bitcoin-Kurs negativ beeinflussen.
  • Sicherheitsrisiken: Gefahr durch Hackerangriffe auf Handelsplattformen und Wallets 
  • Kein realer Gegenwert: Anders als bei Investments in Aktien, Anleihen oder Immobilien fehlt bei Bitcoin ein realer Gegenwert.

Plattformen für Bitcoin-Investments

Der Erwerb von Bitcoin ist über verschiedene Neobroker möglich. In Deutschland bieten beispielsweise Trade Republic und Scalable Capital den Handel mit Bitcoin an. Sie zeichnen sich durch benutzerfreundliche Apps und geringe Gebühren aus. Eine weitere Option ist eToro. Diese Plattform ermöglicht neben dem direkten Kauf von Bitcoin auch Social Trading, bei dem Anleger die Strategien erfahrener Investoren kopieren können. 

Außer Neobrokern gibt es auch spezialisierte Kryptobörsen, die den Kauf und Handel von Bitcoin ermöglichen. Coinbase zum Beispiel ist eine der weltweit führenden Handelsplattformen. Sie zeichnet sich durch ihre benutzerfreundliche Oberfläche aus und eignet sich besonders für Einsteiger. Die österreichische Plattform Bitpanda bietet Zugriff auf eine breite Auswahl an Kryptowährungen und ist für ihre einfache Bedienung bekannt.

Eine weitere Option ist Finanzen.net Zero, wo Anleger Bitcoin und andere digitale Währungen nahezu gebührenfrei handeln können. Egal für welche Plattform sich Anleger entscheiden, sie sollten ihre Bitcoins nach dem Kauf in eine sichere Wallet übertragen. Am besten eignen sich Cold Wallets, die nicht permanent mit dem Internet verbunden sind und dadurch vor Hackerangriffen geschützt sind.

Vergleich der Gebühren für den Bitcoin-Handel

AnbieterGebühr für Kauf und VerkaufSpreadÜbertragung auf eigenes WalletWebseite
Trade Republic1 € Fremdkostenpauschale 1,00 % – 2,00 %nicht möglichtraderepublic.com
Scalable Capital0,99 €0,99 %Gebühr des jeweiligen ETP-Emittentende.scalable.capital
eToro1,00 % nach Marktsituation2,00 %etoro.de
Coinbaseje nach Ordergröße, Zahlungsmethode und Marktbedingungenist im notierten Preis der Order angegebenGebühr nach geschätztem Netzwerkentgeltcoinbase.com
Bitpanda 0,99 % für Bitcoinentspricht der Kauf- und VerkaufsgebührGebühr variabel, je nach Art und Anzahl der Coinsbitpanda.de
Finanzen.net Zerogebührenfrei ab 500 € Ordervolumen, darunter 1 € max. 1 %nicht möglichfinanzen.net/zero
Quelle: Eigenrecherche und Webseiten der Anbieter. Stand: März 2025

So sollten Privatanleger mit den Prognosen umgehen

Die Prognosen über extreme Kurssteigerungen von Bitcoin sollten Privatanleger nicht zum Leichtsinn verleiten. Bitcoin ist eine hochvolatile Anlageform, die dem Anleger sowohl enorme Gewinne als auch hohe Verluste einbringen kann. Gerade diese Volatilität macht Bitcoin zu einer riskanten Anlageform. 

Um dennoch die Chancen auf mögliche große Wertsteigerungen zu nutzen, sollten Privatanleger nur Beträge investieren, deren Verlust sie notfalls verkraften können. Bitcoin sollte möglichst auch nur eine Beimischung zur Diversifizierung des Portfolios sein, kein Hauptinvestment. Zudem empfiehlt es sich, langfristig anzulegen, um Kursrückschläge durch spätere Kursanstiege ausgleichen zu können. 

Finanzfuchs: Wir stellen uns vor


Bei Finanzfuchs dreht sich alles um schlaues Finanzmanagement. Als Vergleichsportal für Verbraucher:innen bieten wir detaillierte Analysen und fundierte Empfehlungen, damit jeder seine Finanzen optimal steuern kann. Unsere Experten:innen wissen, wie kostbar Zeit ist – deshalb nehmen wir die Recherche ernst und durchforsten den Markt nach den besten Optionen und Möglichkeiten.

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Häufig gestellte Fragen

Kann ich mit Bitcoin reich werden?

Bitcoin hat in der Vergangenheit enorme Wertsteigerungen erlebt und etliche Anleger reich gemacht. Sollten die bullischen Prognosen einiger Experten zutreffen, dann steht der Bitcoin vor weiteren enormen Wertsteigerungen. Allerdings gibt es keine Garantie für zukünftige Gewinne. Der Bitcoin ist eine extrem volatile Anlageform. Ein Investment sollte gut durchdacht und nur mit Beträgen getätigt werden, deren Verlust verschmerzbar ist.

Wie werden Bitcoin-Investments steuerlich behandelt?

In Deutschland gelten Bitcoin und andere Kryptowährungen als privates Wirtschaftsgut und unterliegen der Einkommenssteuer. Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin sind steuerfrei, wenn die Haltefrist mindestens ein Jahr beträgt. Wird Bitcoin innerhalb der Spekulationsfrist von einem Jahr verkauft, sind Gewinne bis 1.000 Euro steuerfrei. Übersteigt der Gewinn diese Freigrenze, ist der gesamte Gewinn zu versteuern. Verluste können mit Gewinnen aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Bitcoin und anderen Kryptowährungen?

Bitcoin war die erste Kryptowährung und Vorreiter der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen, die oft spezielle Funktionen wie Smart Contracts oder höhere Transaktionsgeschwindigkeiten bieten, konzentriert sich Bitcoin auf die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel. Bitcoin hat zudem die größte Blockchain aller Kryptowährungen und gilt damit als sicherstes Netzwerk. Zudem wird der Coin aufgrund seiner Bekanntheit von vielen Händlern und Unternehmen akzeptiert. Das macht den Kauf und Verkauf sowie das Bezahlen einfacher als bei anderen Kryptowährungen.