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Lesezeit – 8 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 14 Februar, 2025

N26: Neuer Player im Online-Brokerage-Markt

Die für mobiles Banking bekannte Digitalbank N26 bietet seit einigen Monaten auch den Handel mit Wertpapieren direkt in der App an. Wie schneidet das neue Angebot im Vergleich zu etablierten Online Brokern wie Trade Republic, Scalable Capital und Finanzen.net Zero ab?

Frank Baecke
Autor
Finanzfuchs
Geprüft von
Finanzfuchs-Redaktion

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei N26 können Anleger direkt in der App in Aktien und Co. investieren.
  • Der Handel ist seit Ende Januar 2025 komplett kostenlos, es werden keine Depot-, Transaktions-, Währungsumrechnungs- und Handelsgebühren mehr erhoben.
  • Die einfache Bedienung und der Verzicht auf Gebühren machen den Wertpapierkauf in der N26-App besonders für Einsteiger attraktiv. 
  • Eine größere Auswahl an Finanzprodukten und erweiterte Analysetools finden erfahrene Anleger bei Alternativen wie Trade Republic, Scalable Capital und Finanzen.net Zero.

Die Digitalbank N26 hat ihr Angebot um einen Online Broker erweitert. Bisher bekannt als Bankingplattform mit innovativen Girokonten und Kreditkarten, ermöglicht N26 nun auch den Handel mit Aktien, ETFs, Kryptowährungen und Sofort-Fonds direkt in der App. Die Plattform bietet auch kostenlose Sparpläne an.

Damit bietet die Berliner Digitalbank ihren Kunden eine nahtlose Integration von Banking und Investment und positioniert sich als Alternative zu etablierten Online Brokern. Doch wie schlägt sich N26 im Vergleich zu bekannten Anbietern wie Trade Republic, Scalable Capital oder Finanzen.net Zero? Und für wen lohnt sich das neue Depot-Angebot?

Die N26-Depotfunktion für Aktien und ETFs

Seit seiner Gründung 2013 hat sich N26 als eine der führenden Digitalbanken in Europa etabliert. Mit über acht Millionen Kunden in 24 Ländern bietet die Bank via App ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an. Dazu gehören Girokonten, Spaces (Unterkonten), Debit- und Kreditkarten, ein Tagesgeldkonto sowie seit einiger Zeit auch die Möglichkeit, in Kryptowährungen zu investieren.

Mit der neuen Depotfunktion geht N26 einen Schritt weiter. Kunden haben nun die Möglichkeit, direkt über die N26-App in eine Vielzahl von Aktien, ETFs und Sofort-Fonds zu investieren. In den Sofort-Fonds sind Aktien und Anleihen mit unterschiedlichen Risiko- und Renditeniveaus gebündelt. Anleger können zwischen Bedacht-, Ausgewogen- und Ambitioniert-Fonds wählen.

Ziel von N26 war es, den Handel so einfach wie möglich zu gestalten, sodass auch Einsteiger problemlos am Kapitalmarkt teilnehmen können. Kunden können jetzt in der App sowohl ihr alltägliches Banking erledigen als auch ihr Anlageportfolio aufbauen, ohne für Letzteres eine weitere App herunterladen zu müssen.

So funktioniert der Handel in der N26-App

Der Handel läuft komplett über die N26-App. Nach der einfachen und schnell zu erledigenden Depoteröffnung können Kunden direkt Gelder vom Hauptkonto auf das Anlagekonto verschieben und mit dem Trading beginnen.

Die Auswahl der Wertpapiere erfolgt über eine übersichtliche Oberfläche. Nutzer können Kurse in Echtzeit einsehen, Wertpapiere auswählen sowie Kauf- oder Verkaufsaufträge erteilen. Zudem bietet die App Funktionen wie Watchlists und Benachrichtigungen, um Anleger über Kursentwicklungen und Kaufsignale auf dem Laufenden zu halten. Ebenso praktisch ist die grafische Darstellung des Portfolios, welche die Kaufhistorie und Performanceentwicklung leicht nachvollziehbar macht.

Ein besonderer Vorteil des Angebots ist, dass es direkt in das bestehende Banking-Interface integriert ist. Kunden können dadurch ihr Konto, ihre Karten und ihre Investments in einer einzigen App verwalten.

Kosten des Depots und der Trades

Seit dem 27. Januar 2025 erhebt N26 für den Handel von Aktien und ETFs keine Gebühren mehr. Das bedeutet, die Transaktions-, Währungsumrechnungs-, Depot- oder Inaktivitätsgebühren auf der N26 Plattform sind komplett weggefallen und es werden keine Handelsgebühren in Höhe von 0,90 Euro pro Trade mehr berechnet. Stattdessen können Investoren eine unbegrenzte Zahl von Gratis-Trades ausführen. Diese Konditionen machen das Angebot besonders für kostenbewusste Anleger und Kleinanleger attraktiv.

Ebenso attraktiv ist die Möglichkeit, nur Bruchteile von Aktien und ETFs kaufen zu können. Dadurch sind Investitionen in Wertpapiere auch mit kleinem Budget möglich. Schon ab 1 Euro können Anleger bei N26 in ihr Portfolio investieren. Es gibt keine Mindestanlagesumme. Aktuell bietet die Digitalbank über 2.300 verschiedene Aktien und mehr als 1.700 ETFs zur Auswahl an. Das Angebot soll schrittweise erweitert werden.

Anleger sollten allerdings nicht übersehen, dass drei der vier Kontomodelle von N26 kostenpflichtig sind. Das Premiumkonto N26 Metal kostet immerhin 16,90 Euro monatlich. Für das Konto N26 You sind 9,90 Euro pro Monat fällig. Und das Konto N26 Smart schlägt mit 4,90 Euro monatlich zu Buche. Einzig das N26 Standard-Konto ist kostenfrei. Ob sich die Eröffnung eines gebührenpflichtigen N26-Kontos lohnt, nur um kostenfrei traden zu können, sollte gut abgewogen werden.

Alternativen zum N26 Online Broker

Während N26 mit seinem Online Broker ein überzeugendes Angebot macht, stehen Anlegern auf dem Markt weitere Anbieter zur Verfügung, die sich auf den Wertpapierhandel spezialisiert haben. Sie bieten oft erweiterte Funktionen, eine größere Auswahl an handelbaren Finanzprodukten oder spezielle Analysetools, die erfahrene Anleger schätzen. Wer also nach einem umfassenderen Angebot oder speziellen Handelsmöglichkeiten sucht, sollte sich auch andere Broker genauer ansehen. Besonders drei Anbieter stechen dabei hervor: Trade Republic, Scalable Capital und Finanzen.net Zero.

Trade Republic: Neobroker mit günstigen Gebühren

Trade Republic ist ein Berliner Neobroker, der sich auf den mobilen Handel mit Wertpapieren spezialisiert hat. Anleger können über die App in Aktien, ETFs, Kryptos, Derivate, Anleihen und Sparpläne investieren. Das Girokonto ist kostenlos, ebenso das Depot. Es gibt keine Orderprovision. Pro Trade fällt lediglich eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro an. Anleger können unter anderem aus rund 10.500 Aktien, über 2.000 ETFs auf Indizes, Rohstoffe und Währungen, rund 400.000 Derivaten und über 50 Kryptowährungen auswählen.

Scalable Capital: Online Broker mit Abo-Modell

Scalable Capital mit Sitz in München ist bekannt für den digitalen Vermögensverwaltungsservice und die Broker-Plattform. Das Angebot reicht von Aktien, ETFs und Fonds über Anleihen, Kryptowährungen und Rohstoffe bis hin zu Derivaten, Währungen und Sparplänen. Das Depot ist in der Free-Version kostenlos, Trades kosten 0,99 Euro pro Order. Handelbar sind auf Scalable Capital unter anderem über 8.000 Aktien, mehr als 2.700 ETFs, über 3.800 Fonds und mehr als 375.000 Derivate.

Finanzen.net Zero: Kostenloser Handel ohne versteckte Gebühren

Der Karlsruher Neobroker Finanzen.net Zero ermöglicht Anlegern, in Aktien, ETFs, Fonds, Optionsscheine, Zertifikate, Kryptowährungen und Sparpläne zu investieren. Das Depot ist kostenlos. Auch fallen ab 500 Euro keine Ordergebühren bei Trades an. Für kleinere Orders wird ein sogenannter Mindermengenzuschlag von 1 Euro berechnet. Das Angebot umfasst unter anderem mehr als 8.000 Aktien, über 2.000 ETFs und mehr als 3.000 Aktien- und ETF-Sparpläne.

Für wen lohnt sich der N26 Online Broker?

Der N26 Online Broker ist ideal für Kunden, die bereits ein Konto bei N26 haben und ihr Banking sowie ihre Investments in einer einzigen App verwalten möchten. Die einfache Bedienung und der Verzicht auf Handelsgebühren machen den Wertpapierkauf in der N26-App besonders für Einsteiger attraktiv.

Allerdings ist das Angebot mit gut 4.000 Aktien und ETFs im Vergleich zu etablierten Online Brokern derzeit noch vergleichsweise klein. Anleger, die auf eine größere Produktpalette oder erweiterte Analysetools zugreifen möchten, finden bei Anbietern wie Trade Republic oder Scalable Capital umfangreichere Möglichkeiten. Wie gut sich das N26-Angebot im Wettbewerb behaupten kann, wird die Zukunft zeigen. Für Anleger, die möglichst unkompliziert und günstig traden wollen, ist es schon jetzt eine interessante Option.

Vor- und Nachteile des N26 Online Brokers

Vorteile des N26 Online Brokers

  • Integration in die bestehende App

    Kunden können ihre Bank- und Investmentgeschäfte zentral an einem Ort verwalten.

  • Keine Handelsgebühren

    Der Verzicht auf Transaktionsgebühren ermöglicht kosteneffizientes Investieren.

  • Benutzerfreundlichkeit

    Die intuitive App-Gestaltung erleichtert nicht nur Einsteigern den Zugang zum Wertpapierhandel.

Nachteile des N26 Online Brokers

  • Begrenzte Produktpalette

    Im Vergleich zu spezialisierten Brokern ist die Auswahl an handelbaren Wertpapieren eingeschränkt.

  • Fehlende spezialisierte Analysetools

    Professionelle Anleger könnten tiefergehende Analysemöglichkeiten vermissen.

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Häufig gestellte Fragen

Was ist der N26 Online Broker?

Der N26 Online Broker ist ein neuer Service der Digitalbank N26, der es Kunden ermöglicht, direkt über die N26-App in Aktien und ETFs zu investieren. Das Unternehmen bietet hierfür eine einfache, intuitive Benutzeroberfläche an, um Anlegern den Handel leicht zugänglich zu machen. Das neue Angebot vereint Banking und Investment in einer einzigen App und ermöglicht damit eine nahtlose Finanzverwaltung.

Ist der N26 Online Broker für Anfänger geeignet?

Ja, das Angebot richtet sich besonders an Einsteiger, die einen einfachen und kostengünstigen Zugang zum Wertpapierhandel suchen. Die intuitive App-Struktur sowie der Verzicht auf komplizierte Gebührenmodelle machen den Einstieg besonders leicht. Zudem können Anleger durch Funktionen wie Watchlists und Kursbenachrichtigungen ihre Investments besser im Blick behalten.

Gibt es einen Mindestanlagebetrag für den Handel?

Die Mindestanlage hängt vom jeweiligen Wertpapier ab, allerdings ermöglicht N26 auch den Handel mit Bruchstücken von Aktien und ETFs. Dadurch können Anleger bereits mit kleinen Beträgen ab 1 Euro investieren und sich Schritt für Schritt ein Portfolio aufbauen. Diese Möglichkeit erleichtert es vor allem Einsteigern, erste Erfahrungen im Wertpapierhandel zu sammeln, ohne große Beträge zu riskieren.