Kostenloses Girokonto ohne Mindesteingang

Das Wichtigste in Kürze

• Ein kostenloses Girokonto ist nur dann wirklich gebührenfrei, wenn weder ein monatlicher Mindesteingang nötig ist noch das Konto aktiv genutzt werden muss.
• Neben der Kontoführung sollten auch Leistungen wie Überweisungen, Bargeldabhebungen und Kartennutzung kostenfrei sein. 
• Bedingungslos kostenfreie Girokonten gibt es in der Regel bei Digitalbanken, aber auch manche Direkt- und Filialbank hat gebührenfreie Kontomodelle.

Banken knüpfen eine kostenlose Kontoführung gern an Bedingungen. Meist wird ein bestimmter monatlicher Geldeingang gefordert. Mitunter ist für den Verzicht auf die Kontoführungsgebühr auch eine aktive Nutzung des Kontos nötig, sprich eine bestimmte Zahl von Sparplan-Ausführungen, Wertpapier-Trades oder Apple/Google Pay-Zahlungen pro Monat. 

Nicht übersehen sollten Kunden zudem, dass Banken mit dem Begriff „kostenloses Girokonto“ meist nur den Verzicht auf die Kontoführungsgebühr meinen, nicht aber die Kostenfreiheit typischer Leistungen wie Einzahlen und Auszahlen, Karten bereitstellen, in Echtzeit überweisen oder Geld abheben im Ausland. 

Was bedeutet „kostenlos ohne Mindesteingang“?

Ein kostenloses Girokonto ohne Mindesteingang ist ein Konto, das keine monatlichen Gebühren verursacht. Es gibt weder Bedingungen, die für die Gebührenfreiheit erfüllt werden müssen, noch versteckte Kosten. Bedarf an solchen Konten haben vor allem Studierende, Freiberufler und Selbstständige, aber auch weitere Personen mit einem kleinen oder unregelmäßigen Einkommen. 

Können trotzdem Gebühren anfallen?

Auch bei einem kostenlosen Girokonto ohne Mindesteingang können zusätzliche Gebühren anfallen, die oft übersehen werden. Dazu gehören Kosten für Bargeldabhebungen an Fremdautomaten, Gebühren für Überweisungen ins Ausland oder Fremdwährungsgebühren beim Geldabheben oder Bezahlen mit Karte im Ausland. Einige Banken verlangen auch Gebühren für beleghafte Überweisungen, also Überweisungen, die nicht online getätigt werden. Bei einer Kontoüberziehung können außerdem Dispozinsen anfallen. Auch für Bank- und Kreditkarten und deren Nutzung an Fremdautomaten oder im Ausland werden oft Gebühren berechnet. Wer ein kostenloses Girokonto sucht, sollte daher nicht allein auf den Wegfall der Kontoführungsgebühren achten, sondern auf die Gesamtkosten, die bei der Nutzung des Kontos entstehen können.

Welche Banken bieten kostenlose Girokonten ohne Mindesteingang an?

Während viele Direkt- und Filialbanken inzwischen Gebühren für ihre Girokonten erheben, sind es vor allem Digitalbanken, die noch echte Kostenfreiheit bieten. Beispiele hierfür sind N26, Trade Republic oder C24. Diese Kontoanbieter sparen Kosten durch den Verzicht auf Filialen und setzen auf digitale Prozesse. Daher können Sie attraktive Konditionen anbieten. Um es an einem Beispiel konkret zu machen: Bei N26 erhält der Kunde ein kostenloses Girokonto ohne Mindesteingang und eine kostenlose virtuelle Mastercard Debitkarte, mit der er weltweit kostenlos bezahlen kann. Gebührenfrei sind außerdem alle Echtzeitüberweisungen sowie zwei Bargeldabhebungen pro Monat. 

Im Gegensatz zu den Digitalbanken müssen bei Direkt- und Filialbanken wie DKB, Comdirect oder Commerzbank monatlich mindestens 700 Euro eingehen, damit das Konto kostenlos bleibt. Andernfalls werden monatliche Kontoführungsgebühren fällig.

Im Folgenden werden fünf Anbieter vorgestellt, bei denen es kostenlose Girokonten ohne Mindesteingang gibt.

1. N26: Smartphone-Bank für modernes Digitalbanking  

N26 ist eine Berliner Digitalbank, die Banking vollständig auf das Smartphone bringt. Das kostenlose N26 Standard Girokonto kommt ohne Mindestgeldeingang aus und enthält eine digitale Mastercard-Debitkarte, die mit Apple Pay und Google Pay kompatibel ist. Eine physische Karte ist gegen eine Liefergebühr von zehn Euro erhältlich, sie unterstützt kontaktloses Bezahlen per NFC-Technologie. 

Monatlich sind zwei gebührenfreie Bargeldabhebungen in Euro möglich, danach fallen zwei Euro pro Abhebung an. Bargeldeinzahlungen über Partnergeschäfte kosten 1,50 Prozent des Betrags. Zum Standard Girokonto gibt es ein gebührenfreies Tagesgeldkonto mit einem Zinssatz von 0,75 Prozent p. a. N26 eignet sich besonders für technikaffine Nutzer, die ein schnelles und digitales Banking-Erlebnis suchen. 

N26 Standard: Das 100 Prozent mobile und kostenloses Girokonto

2. Trade Republic: Neobroker mit verzinstem Girokonto

Trade Republic ist ein Berliner Neobroker, der ein kostenloses Girokonto mit einer Handelsplattform für Wertpapiere kombiniert. Nutzer können ihre Bankgeschäfte und ihre Investments in Wertpapiere gleichzeitig in derselben App erledigen. Ein Highlight ist die Weitergabe der aktuellen EZB-Zinsen in voller Höhe auf alle Einlagen. Die Zinsen werden täglich berechnet und monatlich gutgeschrieben, was den Zinseszinseffekt begünstigt. 

Zum Girokonto gehört eine kostenlose digitale Karte mit Vorteilen wie 1,00 Prozent Saveback auf Zahlungen und weltweit kostenfreien Abhebungen ab 100 Euro. Das Trade Republic Girokonto ist ideal für Anleger und Sparer, die ein kostenloses Konto mit direkter Anbindung an eine Handelsplattform suchen, aber auch für Reisende und kostenbewusste Nutzer.

Trade Republic Girokonto: Gebührenfreies Banking und Trading in einer App

3. C24 Smart: Kostenloses Girokonto mit Zinsen und Mobile Payment

C24 ist eine deutsche Digitalbank, die 2020 von Check24 gegründet wurde. Das kostenlose Girokonto C24 Smart bietet 1,50 Prozent Zinsen, vier kostenlose Unterkonten mit eigener IBAN und kostenlose Echtzeitüberweisungen.

Auch auf dem Tagesgeldkonto gibt es 1,50 Prozent Zinsen. Zahlungen erfolgen per Mastercard Debit, mit Cashback-Optionen und Unterstützung für Apple Pay und Google Pay. Optional kann eine gebührenfreie Girocard beantragt werden. Zudem können Kunden weltweit vier Mal pro Monat kostenlos Geld abheben. C24 Smart eignet sich besonders für Nutzer, die ein flexibles, digitales Konto mit attraktiver Guthabenverzinsung suchen. 

C24 Smart: Online-Konto mit Unterkonten und attraktiver Verzinsung

Vor- und Nachteile eines kostenlosen Girokontos ohne Mindesteingang

4. bunq Free: Mobiles Girokonto ohne Schufa-Prüfung

Die niederländische Digitalbank bunq bietet mobile Girokonten mit deutscher IBAN und ohne Schufa-Prüfung an. Eines der vier Privatkontomodelle, das Konto bunq Free, ist kostenlos und bietet unter anderem drei Unterkonten mit eigenen IBANs, Echtzeitüberweisungen und die Erstellung von Konten in 22 Währungen. Zahlungen werden mit der bunq Mastercard (virtuell oder physisch) getätigt, die kontaktloses Bezahlen über Apple Pay und Google Pay unterstützt.

Bargeldabhebungen kosten allerdings 2,99 Euro pro Vorgang. Das Free-Konto eignet sich für Nutzer, die nur wenige Kontoleistungen benötigen und ein einfaches, gebührenfreies Girokonto suchen.

bunq Free: Digitales Girokonto mit Unterkonten und Zinsen

5. Santander BestGiro: Kostenloses Konto mit Filialservice

Die Santander Bank bietet ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an, darunter Girokonten, Kreditkarten und Kredite. Mit dem BestGiro Konto stellt sie auch ein dauerhaft kostenloses Girokonto ohne Mindestgeldeingang bereit. Zum Konto gehört eine gebührenfreie Visa Debitkarte, mit der an Santander-Geldautomaten und bei CashPool-Partnerbanken sowie im Einzelhandel (bis 200 €) kostenlos Geld abgehoben werden kann.

Allerdings sind internationale Überweisungen teurer als bei Digitalbanken, und die optionalen Kreditkarten sind Revolving-Karten. Das BestGiro Konto eignet sich vor allem für Privatkunden, die ein kostenloses Girokonto ohne Mindestgeldeingang suchen und zugleich den Service einer etablierten Bank schätzen.

Santander BestGiro: Dauerhaft kostenlos ohne Mindestgeldeingang

Vorteile von kostenlosen Girokonten ohne Mindesteingang

Der größte Vorteil eines kostenlosen Girokontos ohne Mindesteingang liegt in der bedingungslosen Gebührenfreiheit. Kontonutzer müssen keine regelmäßigen Geldeingänge nachweisen oder eine bestimmte Anzahl von Transaktionen tätigen, um die Kostenfreiheit zu erhalten. Das ist besonders attraktiv für Personen, die sporadische Geldeingänge haben oder ihr Konto nur gelegentlich nutzen. Bestenfalls sind in einem kostenloses Kontomodell auch zusätzliche Leistungen wie Debitkarten, Echtzeitüberweisungen und Geld abheben gebührenfrei. Das i-Tüpfelchen ist eine intuitive App mit einfacher Bedienung.

Nachteile und Einschränkungen

Trotz aller Vorteile haben kostenlose Girokonten auch einige Nachteile. So gibt es bei vielen kostenlose Girokonten ohne Mindesteingang keine Kreditkarten, oder diese sind mit zusätzlichen Gebühren verbunden. Auch das Einzahlen von Bargeld ist schwierig, weil Digitalbanken keine Filialen haben. Kunden müssen ihr Bargeld bei Partnerbanken oder in Geschäften (Rewe, Real, dm, Rossmann etc.) einzahlen, was gebührenpflichtig sein kann. Zudem sind die Dispozinsen bei einigen Anbietern relativ hoch. Wer regelmäßig Bargeld einzahlen muss oder eine Kreditkarte benötigt, sollte daher genau prüfen, ob ein kostenloses Konto seinen Anforderungen entspricht.

Häufig gestellte Fragen zu Girokonten ohne Mindesteingang