Fertighaus oder Massivhaus?
Während Fertighäuser in der Regel aus vorgefertigten Holzelementen entstehen, werden Massivhäuser aus Stein und Beton errichtet. Die unterschiedlichen Herangehensweisen beeinflussen nicht nur die Baukosten und die Bauzeit, sondern auch das Wohnklima, die Lebensdauer und den Wiederverkaufswert eines Hauses. Beide Konzepte im Vergleich.
Das Wichtigste in Kürze:
- Fertighäuser lassen sich schneller und günstiger errichten. Sie bieten aber nur wenige individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
- Massivhäuser sind wertstabiler und der Architekt kann persönliche Wünsche berücksichtigen. Doch Planung und Bau dauern länger und die Baukosten sind höher.
- Es gibt auch die Möglichkeit, Fertig- und Massivbauweise zu kombinieren.
- Welches Konzept das richtige ist, hängt vom persönlichen Bedarf und vom Geldbeutel ab.
Ist die Entscheidung für den Bau eines eigenen Hauses gefallen, stellt sich im nächsten Schritt die Frage: Soll es ein Fertighaus oder ein Massivhaus werden? Beide Bauweisen haben ihre Vor- und Nachteile.
Fertighäuser bestehen aus standardisierten, vorgefertigten Elementen. Darum werden sie oft als „Häuser von der Stange“ bezeichnet. Dank der Fertigbauelemente lassen sie sich schnell und kostengünstig aufbauen. Allerdings sind die Individualisierungsmöglichkeiten geringer als bei frei geplanten Massivhäusern. Diese punkten mit Wertbeständigkeit, Individualisierbarkeit und höherem Wiederverkaufswert. Aber sie kosten mehr und benötigen eine längere Planungs- und Bauzeit.
Fertig- und Massivhaus im Vergleich
Fertighaus | Massivhaus | |
---|---|---|
Grundrisse | vorgegeben | individuell planbar |
Bauzeit | kürzer | länger |
Baukosten | niedriger | höher |
Bauphase | wetterunabhängig | wetterabhängig |
Baumaterial | Holz | Stein |
Dämmung | sehr gut | sehr gut |
Wärmespeicherung | niedriger | höher |
Schallschutz | gut | sehr gut |
Bezugsfertigkeit | nach Fertigstellung | nach Trocknungszeit |
Wiederverkaufswert | niedriger | höher |
Lebensdauer | 50 – 90 Jahre | 100 – 150 Jahre |
Was für und gegen ein Fertighaus spricht
Fertighäuser können in Musterhausausstellungen besichtigt, angefasst, ausgemessen und gedanklich eingerichtet werden. Der reale Eindruck von Größe, Materialanmutung, Baustil und Raumgefühl ist ein großer Vorteil gegenüber Massivhäusern, die in Form eines 3D-Modells oder einer Zeichnung beurteilt werden müssen.
Wer sich für ein Fertighaus interessiert, hat die Wahl zwischen vier Bautypen. Sie unterscheiden sich darin, wie viele Arbeiten der Bauherr selbst übernehmen möchte. Es gibt folgende Varianten:
- Bausatzhaus: Der Fertighausanbieter liefert das Material, den Hausbau erledigt der Bauherr oder eine beauftragte Firma.
- Rohbauhaus: Der Fertighausanbieter erstellt die Gebäudehülle, mitunter auch die Innenwände und Treppen. Der Bauherr übernimmt den Innenausbau. Darum nennt man ein Rohbauhaus auch Ausbauhaus.
- Schlüsselfertiges Haus: Der Fertighausanbieter ist für den gesamten Bau inklusive Haustechnik und voll ausgestatteten Badezimmern zuständig, nicht aber für Bodenbeläge und Malerarbeiten.
- Bezugsfertiges Haus: Der Fertighausanbieter erledigt auch den gesamten Innenausbau inklusive Bodenbelägen, Fliesen, Tapeten und Anstrichen.
Das spricht für und gegen Massivhäuser
Für wen die Nachteile des Fertighauses schwerer wiegen als die Vorzüge, der dürfte an einem Massivhaus mehr Freude haben. Dessen größte Vorteile sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und die Wertbeständigkeit.
Entscheidungshilfe: Welche Bauweise für wen geeignet ist
Kriterien | Fertighaus | Massivhaus |
---|---|---|
Individuelle Planung | ❌ | ✅ |
Günstige Baukosten | ✅ | ❌ |
Schnell bezugsfertig | ✅ | ❌ |
Bauzeit spielt keine Rolle | ❌ | ✅ |
Sparen durch Eigenleistung | ❌ | ✅ |
Alles einer Firma überlassen | ✅ | ❌ |
Die Kombination aus Massiv- und Fertighaus
Neben Massiv- und Fertighäusern gibt es Massivfertighäuser. Sie verbinden beide Bauweisen miteinander. Für Massivfertighäuser werden Plattenelemente aus massiven Baustoffen wie Hochlochziegeln, Kalksandstein oder Porenbetonstein vorgefertigt und wie beim Fertighaus auf der Baustelle zusammengesetzt. Die Decken entstehen vor Ort in klassischer Massivbauweise.
Ein Massivfertighaus ist teurer als ein herkömmliches Fertighaus, aber günstiger als ein klassisches Massivhaus. Die Vorfertigung sorgt für einen schnelleren Bau und kürzere Trocknungszeiten. Das bringt neben der Kosteneinsparung einen weiteren Vorteil: Ein Massivfertighaus kann eher bezogen werden als ein klassisches Massivhaus. Zudem bietet es im Gegensatz zum Fertighaus eine höhere Festigkeit, eine längere Lebensdauer und damit eine größere Wertstabilität.
Ein Massivfertighaus könnte damit für viele, die sich weder für ein Fertighaus noch für ein Massivhaus erwärmen können, die Alternative sein.
Vorteile und Nachteile beim Bau von Fertighäusern
Vorteile von Fertighäusern
Nachteile von Fertighäusern
-
Niedriger Wiederverkaufswert
Nach 30 Jahren ist ein Fertighaus bis zu 15 Prozent weniger wert als ein Massivhaus.
-
Wenig Gestaltungsspielraum
Individuelle Vorstellungen sind nur stark eingeschränkt umsetzbar.
-
Geringe Wärmespeicherung
Fertighauswände aus Holz speichern weniger Wärme als massive Wände aus Stein.
-
Weniger Schallschutz
Fertighauswände sind dünner als Massivhauswände und bieten weniger Schallschutz.
Vorteile und Nachteile beim Bau von Massivhäusern
Vorteile von Massivhäusern
Nachteile von Massivhäusern
-
Lange Bauzeit
Das Stein-auf-Stein-Bauen
und die anschließende Trocknungsphase benötigen Zeit. -
Höhere Baukosten
Das Bauen mit einem Architekten, die teureren Materialien und die längere Bauzeit verursachen höhere Kosten als bei einem Fertighaus.
-
Witterungsabhängig
Schlechtes Wetter kann zu Bauverzögerungen und höheren Baukosten führen.
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Häufig gestellte Fragen zu Fertighäusern und Massivhäusern
Ein Massivhaus ist langlebig, wertbeständig und nach individuellen Wünschen gestaltbar. Aber es ist teuer und der Bau dauert lange. Ein Fertighaus ist schneller errichtet und kostet weniger. Dafür ist die Lebensdauer kürzer und der Wiederverkaufswert geringer. Welche Variante die bessere ist, hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab. Manche benötigen ein Haus nur so lange, bis die Kinder aus dem Haus sind, und ziehen dann in eine Wohnung. Andere bauen ein Haus für ihr Alter oder als Wertanlage.
Aus Holzbauteilen errichtete Fertighäuser sind sehr stabil, aber weniger robust als gemauerte Massivhäuser. Letztere können aufgestockt werden. Auch halten sie Sturm und Schneelast besser stand als Fertighäuser, die unter solchen Belastungen mitunter ächzen und knacken. Zudem kann es in Fertighäusern bei ungenügender Holzpflege zu Schädlingsbefall und Feuchtigkeitsproblemen an den wasserempfindlichen Baumaterialien kommen.
Wer günstig bauen will, wählt ein Fertighaus statt ein Massivhaus. Auch bei der Grundstücks- und Hausgröße lässt sich sparen: Weniger Quadratmeter bedeuten weniger Kosten. Der Verzicht auf Keller, Balkon, Dachgauben oder Erker spart weiteres Geld. Kostensenkungspotenzial bieten außerdem die Innenausstattung (z. B. Laminat statt Parkett), die Gestaltung des Außenbereichs (z. B. Carport statt Garage) und die Erbringung von viel Eigenleistung.
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